[Zwischen dem Gegenstand und dem Leben...] Poem by Eduardo Milán

[Zwischen dem Gegenstand und dem Leben...]

Zwischen dem Gegenstand und dem Leben,
so betrachtet, in seiner Vollständigkeit,
vergegenwärtigt sich ein Organismus
mit Allgegenwartsbegehr, vorsichtig
zwischen den Gegenwärtigen des Augenblicks.
Kein Ding und kein anderes, das nicht Ding ist,
vergegenwärtigt sich: argwöhnisch. Ein Vogel pickt
eine Feige, sagt mein Sohn, eine der letzten,
sie verkündet das Ende der Feigenzeit.
Doch darum geht es nicht. Die Suche
nach einem Ort, der sein Ort sei, sein eigener,
Ort von sich selbst, seit langem ersehnt,
obwohl es manchmal so scheint, als sei jeder Ort gut,
Hauptsache zum Bleiben geeignet, zum Hiersein da.
Wenn er eine Woge scheint. Wenn er eine expansive
Menschenwelle scheint, auf der Suche nach Wurzel, Wo, Wann,
Wanngenau - Tag, Abend, Nachtbeginn, Morgengrauen -
bevor er zum Grund zurückkehrt, Wurzel. Ganz wie ein Fremder.
Man sieht sie scheel an - abgesehen von Perse, von Jabès,
Leute, die mit den Flüssen zu tun haben, Gegenwart,
Leute, die mit den Vögeln zu tun haben, Gegenwart,
Leute, die mit dem Sand zu tun haben, Gegenwart,
Leute, die mit dem Wind zu tun haben, Gegenwart -
diese Gegenwarten, die weg sind ohne das Wort zu spalten.
So macht es das Wort, so macht es das Gedicht. Stempel.

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