[Unterbrochen der Schlaf...] Poem by Eduardo Milán

[Unterbrochen der Schlaf...]

Unterbrochen der Schlaf, das werteste
dieser Tage, in denen das Wirkliche
die infame Wirklichkeit draußen mit Verachtung
bewohnt, zwischen den Bäumen
draußen dieser Sand, genau wie
ein Schlachtfeld, dem man beiwohnt,
ohne mitzumachen, weil der Schuß
nicht dort knallt, von einem unsichtbaren Stuhl,
die Bewegung versiegelt. Ich übersetze: nicht
mitmachen ist schlicht und einfach nicht-sein
- keine Strafe, nicht zwangsläufig ist Mittäter,
wer die Arme verschränkt, wer seinen Hintern
ausruht auf dem Stuhl hinten, oben sitzend
bevor er ins Leere fällt, kreisend -
vergessen, ausgelassen, ausgemerzt sein, gegessen sein:
das Wesentliche ist nicht im Gesicht, das das Gesicht
beim Schauen spiegelt, begierig zu wissen, wer wer
ist zwischen den Bäumen. So vergegenwärtigt, Steingesicht,
sich unverkehrbar ohne Gegenteil sehen, ewig
gemeißelt per secula in der Lateinsprache unter
dem Reich, das Reptil bewegt sich geradlinig,
flink auf dem Zirkusboden, Römerding.
Muß man sehen dieses Gedächtnis jetzt, später
wird alles so, daß es keine Fußspur gibt
auf dem Sand, mit diesem Hartfaserbesen,
der nicht bloß kehrt, sondern entwurzelt
Vergißt du nicht etwas? fragt nach dem Traum.
Zwischen zerbrochen und wiedergeboren, die Blume
hängt von ihm ab

COMMENTS OF THE POEM
READ THIS POEM IN OTHER LANGUAGES
Close
Error Success