Wohin Gehen Wir Poem by Wolfgang Steinmann

Wohin Gehen Wir

Sie kamen in die kleine Stadt,
Eine halbnackte Bande, unterdrückt und sprachlos;
Sie waren alles, was von ihrer Sippe übrig war.
Sie kamen hierher, an die Stätte ihres alten Bora Grunds,
An der jetzt so viele Weisse wie Ameisen herumklettern.
Ein Schild des Grundstückmaklers erklärt: "Abfälle hier"
Jetzt füllen sie die Hälfte des Bora Rings.
"Wir sind jetzt die Eindringlinge hier, aber die Weissen sind die Eindringlinge.
Wir gehören hierher, wir sind die alte Sippe.
Wir sind der Corroboree und der Bora Grund.
Wir sind die alten Riten, das Recht der Ahnen.
Wir sind die Mähren des Traumlands, die Sagen unserer Sippe.
Wir sind was war, die Pirsch, das Gelächter, die Lagerfeuer am Weg.
Wir sind der Blitzschlag über den Gaphembah Höhen
Zuckend und schrecklich,
Und der Donner, der folgt, dieser lärmende Begleiter.
Wir sind der stille Morgen, in dem die dunkle Lagune verblasst.
Wir sind die schattigen Spuke, die zurückkehren, wenn die Feuer erlöschen.
Wir sind die Natur und Vergangenheit, die alten Gebräuche,
Lang schon vergessen und begraben.
Die Büsche sind weg, die Pirsch, das Gelächter.
Der Adler ist weg, der Emu und das Känguruh haben diesen Ort verlassen.
Der Bora Ring ist verschwunden.
Der Corroboree ist verschwunden.
Und wir sind am Verschwinden."

This is a translation of the poem Where Are We Going by Oodgeroo Noonuccal
Saturday, November 5, 2016
Topic(s) of this poem: imperialism
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