STIMMSCHUR Poem by Thomas Kling

STIMMSCHUR

es ist natürlich alles völlig naß; glätte von
nässe, von den ganzn zeigereien. von der
rede von fernigem, sozusagn. eine stimm-
schur vorgestoßener süße, in der unsere na-
men ausgesprochn werdn. haarwust, brauen-
verwüstung. unter dem schattn, deinem schattn,
den ich mit meinem gesicht (name) unterscheide;
nasses haar von der hand, gerangel in den atem-
ordnungen.
augn und augnhöhlen. zeige,
zeig mir, während di montagejungens draußn
ihre elementa-bleche zu installieren suchn.
geschepper, gezittertes zimmer; unsere stimmen,
körper dringn auf einander ein. lichte fleckn. blick-
lake.
in nässe zungnredn, eindringlicher gesang. das
is doch nich zu laut oder? goldlack-der-frühe der
übers lager wandert, eine wüste der gaumen, ein getrenn
der grenzn von den körpern der stimmen. dazu einiges
ausm ghettoblaster, sprecherin und gesang, das wechselt
im nassn sich ab.
stimmschur, süße!
der frühling: kadaver, lacktabelle im licht, deine haare, stern,
(beatmung), sind wi eine herde ziegn (zeigeherd), di auf dem
berge glatt geschoren!, das muß man sich, gezeigt, vor augn
haltn und erlaubn. lacktabelle, timetable-der-körper! natürlich,
eine rose ist natürlich: rosen.
helles schattnzeug
der stimmen, es regnet jetzt, getriefe, goldlack (wi gesacht) der
frühe, so redn wir. das licht jetzt, deiner augn,
wie ein ritz im granatapfel

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Bingen am Rhein
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