Risse Poem by Dawngi Chawngthu

Risse

Ein winziges Leben
Entspringt
Dem Riss einer Mauer
Ungefragt
Unbemerkt
Beständig wachsend
Entzogen den wachsamen Augen
Von Feinden
Und Gebietern
Der mächtigen Mauer

Kleiner Sprößling
Ziehe dein Lebensheil
Aus Mutter Natur
Und gedeihe
Werde ein mächtiger Baum
Jedoch …
Achte, dass nicht dein Wachsen
Die Mauer zerstört
Auf der du wächst
Und wohlgemerkt, ihr Herren,
Bemerkt die Mauerrisse
Bessert die Mauerrisse aus
Auf dass sie nicht
Pflanzen und Sprösslinge hegen

Unbemerkt
Von euren wachsamen Augen
Denn Mutter Natur
Wacht schon über
Dieses Pflänzlein hier
Das stärker wird
Mit jedem Tag

Übersetzung: Judith Zander

Risse

Ein kleines Leben
Springt heraus
Aus einem Mauer=Riss
Unmerklich
Ungebeten
Beständig wuchernd
Den lauernden Augen
Der Räuber entgangen
Den gebieterischen Eignern
Dieser mächtigen Mauer

Kleiner Sprößling,
Zieh den Lebens-Segen
Aus Deiner Mutter Natur
Blüh fort und wachse aus
Zu einem gewaltigen Baum
Jedoch ...
Lass nicht Dein Blühn
Die Mauer sprengen
Aus der Du selber wächst
Hört her, Ihr Meister!
Achtet auf die Mauer-Risse
Trachtet, die Risse zu kitten
Sonst spenden sie neuen
Sprößlingen Leben
Unmerklich
Unter Deinen lauernden Augen
Denn Mutter Natur
Wacht über dieses
Kleine Pflänzchen hier
Das stärker wird und stärker
Tag für Tag

Übersetzung: Christian Filips

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