Hook Poem by Wolfgang Steinmann

Hook

Ich war ein junger Mann,
zu jener Zeit. Und an jenem Abend
war es so verdammt kalt,
dass einfach nichts los war.
Absolut gar nichts. Ich hatte Probleme
mit einer Frau und so blieb mir nichts
weiter als mich selbst und den Schnee.

Ich stand an einer Strassenecke
in Minneapolis und wusste nicht
was zu tun. Von irgendwoher
blies der Wind und trieb mich
hierhin und dorthin.
Der nächste Bus nach St. Paul
würde mit ein bisschen Glück
in drei Stunden kommen.

Auf einmal bemerkte ich
einen jungen Sioux in meiner Nähe, seine Wunden
man gerade so alt wie ich.

Hab' schon seit Wochen
keinen Bus hier gesehn, sagte er.
Haste genug Geld,
nach Hause zu kommen?

Was ist mit deiner Hand
passiert, fragte ich.
Da zerriss er mit seinem Hakenarm den schrecklichen
Wind und Abendhimmel.

Oh, das? sagte er.
Probleme mit einer Frauen. Hier,
für dich.

Kannst du dir vorstellen, dass jemand
65 Cent
in seinem Hakenarm hält
und sie dir
ganz einfach
in deine verfrorene Hand drückt?

Ich habe sie eingesteckt.
Nicht, dass ich das Geld brauchte.
Aber ich habe sie eingesteckt.

This is a translation of the poem Hook by James Arlington Wright
Tuesday, February 13, 2018
Topic(s) of this poem: charity
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