Erste Fassung
Als ich, im Garten schlummernd, Frieden träumte,
Erwacht’ ich ob der Blätter jähem Rauschen;
Der lila Mohn, der Wiesen lind umsäumte,
Erzählte in erwartungsloses Lauschen.
Und alles regte sich wie in Geflüster;
Die Wolken selbst, als zögen edle Küster,
Die hoch am Himmel Hift und Hörner bliesen –
So scholl’s in wüsten Wirbeln um die Wiesen.
Ich schrak, es hieß: Gewitter, was sie riefen,
Als wüßten sie gequält kein andres Wort –
Ihr Schaudern schrie aus dumpfen Äthertiefen,
Und unverseh’ns riß ’s mir das Herz hinfort.
Wohl fern war noch das Feuermeer, es fegte
In grausiger Wut wohl andernorts vorbei.
Mir aber bangte, da ich überlegte,
Ob einmal überall Gewitter sei.
Zweite Fassung
Als ich in Baumes Schatten lag und träumte,
Erwacht’ ich ob des Laubes sanftem Rauschen.
Der rote Mohn im Wiesengras umsäumte
Den Traum; im Baum die Amsel ließ mich lauschen.
Da regte sich der Baum wie in Geflüster.
Ein Wolkenheer geharnischt schwarzer Küster,
Die am Himmel gold’ne Hörner bliesen,
Zog zur Wacht und tönte um die Wiesen.
Gewitter! – Drohend scholl’s, und donnernd brauste
Die dumpfe Hellebardenschar durchs Land.
Die Amsel schwieg im Baum, und zitternd grauste
Dem Mohn, der rot am Wiesenrande stand.
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