Dröhnt, Trommeln, Dröhnt! Poem by Wolfgang Steinmann

Dröhnt, Trommeln, Dröhnt!

Dröhnt, Trommeln, dröhnt! - Tönt, Hörner, tönt!
Durch Fenster - und durch Türen - dringt wie eine grobe Macht,
In die kasteite Kathedrale dringt und jagt die Gläubigen fort;
Und in die Klassenzimmer, in denen die Gelehrten wühlen;
Gebt keine Ruh' dem Bräutigam - er soll sich jetzt doch seiner Braut nicht freu'n;
Dem friedlichen Bauern keine Zeit, sein Feld zu pflügen und sein Korn zu schneiden;
Schwingt wild und schwirrt, ihr Trommeln - Hörner lärmt so laut.

Dröhnt, Trommeln, dröhnt! - Tönt, Hörner, tönt!
Über den Lärm der Städte - über das Holpern der Räder in Gassen:
Sind im Gasthaus die Betten gemacht für die Schläfer - kein Schläfer soll in ihnen schlafen;
Geschäfte, sie ruhen am Tage - keine Makler und Käufer - würden sie weiter kaufen?
Würden die Redner noch reden? Würden die Sänger ihr Lied anstimmen?
Brächte der Anwalt seinen Fall noch vor den Richter?
So rasselt rasender, Trommeln - ihr Hörner blast wilder.

Dröhnt, Trommeln, dröhnt! - Tönt, Hörner, tönt!
Haltet keine Versammlungen - macht keine Entschuldigungen;
Lasst den Feigling in Ruhe - lasst den Schwachen allein, den Mann im Gebet;
Beachtet den Greis nicht, der mit dem Jüngling hadert;
Hört nicht auf die Worte des Kindes oder das Flehen der Mutter;
Schüttelt die Bahre der Toten in ihren Trauergrüften
Schlagt laut, ihr Trommeln - ihr Hörner blast hell.

(nach Walt Whitman: Beat! Beat! Drums!)

This is a translation of the poem Beat! Beat! Drums! by Walt Whitman
Tuesday, March 1, 2016
Topic(s) of this poem: patriotism,war
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