Gewichtete Zeit Poem by Floy Dy Ra Aka Floyd Floydson

Oft scheint es dir beim dichten
als hingen die Stunden
an verschiedenen Gewichten
auch als hätten Worte Wunden
oder würden nur geschunden
mal ziehen sie sich hin
mal überziehen sie dich mit Sinn
manchmal so leicht wie Spinnenfäden
kleben sie an dir wie leere Mägen
oder die Zeit hängt bleiernschwer
an Augenliedern und seufzt tränenleer
ein andres Mal macht sie dich leicht
als fühlst du dich durch Worte reich
doch kann sie auch beschwingt
so sein wie Freude singt
oder im unendlichen Zeitlupengang
nicht vergehen wollen wie Ohrenklang
in jedem Wort klingt manchmal ein Vokal
verlängert die Zeitenqual durch seine Zahl
Sekunden dehnen sich zu Stunden
minutenlang werden sie erfunden
doch alles bleibt in einer gewissen Form
das ist beim Dichten die gewählte Norm
der Rhythmus tanzt dann mit dem Reim
und hängt an Wortes Ende wie Schleim
die Zeit verrinnt als sei sie gravitätisch
sogar im hängen noch ästhetisch
am Schluß bricht sich der Jambus den Fuß
dann ist mit dem dichten erstmal Schluss.

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Floy Dy Ra,17.02.2014