Der allerschönste Krieg Poem by Asko Künnap

Der allerschönste Krieg

Meine Tage als Soldat im Zölibat
sind nun glücklich überstanden.

„Bin ich langweiliger, interessanter geworden damit?"

Meine traurigen Tage als Weltausbesserer
blieben irgendwo da unten am kalten Flussufer liegen.

„Bin ich vielleicht schöner, hässlicher für dich?"

Meine bleichen Tage als Mondpromoter
schweifen nie bis zu deinem schläfrigen Du.

„Pass ich in die Schablone, wenn ich besser bin, älter?"

Meine Entschuldigung verdichtet sich mehr als ein Strichkode,
der Blick vergiftet die lächerliche Behausung.

„Darf ich jetzt gehn, darf ich endlich ankommen?"

Denn aus meinem über die Schulter geworfenen Handschuh
entsteht der auswendiggelernteste,
allerschönste Krieg gegen alles.

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