Gottfried Keller

Gottfried Keller Poems

Die Zeit geht nicht, sie stehet still,
Wir ziehen durch sie hin;
Sie ist die Karawanserei,
...

Lasst uns auf alle Berge gehen,
Wo jetzt der Wein zu Tale fliesst,
Und überall am nächsten stehen,
...

Es war ein heitres goldnes Jahr,
Nun rauscht das Laub im Sande,
Und als es noch im Knospen war,
...

Der sonnige Duft, Semptemberluft,
sie wehten ein Mücklein mir aufs Buch.
Das suchte sich die Ruhegruft
und fern vom Wald sein Leichentuch.
...

Du solltest ruhen und ich störe dich,
Ich störe deine Ruhe, süsse Tote,
Ich wecke dich im kühlen Morgenrote
...

Wie ein Fischlein in dem Garn
Hat der Dom mich eingefangen,
Und da bin ich festgebannt,
Warum bin ich dreingegangen?
...

Als ich, ein Kind, am Strome ging,
Wie ich da fest am Glauben hing,
Wenn ich den Wellen Blumen gab,
So zögen sie zum Meer hinab.
...

Die alte Heimat seh' ich wieder,
Gehüllt in herbstlich feuchten Duft;
Er träufelt von den Bäumen nieder,
Und weithin dämmert grau die Luft.
...

Gottfried Keller Biography

Educated at the Industrieschule in Zürich, but then expelled in a political mix-up, Keller had to find work when he was 15. He became an apprentice in 1834 to the landscape-painter Steiger and in 1837 to the water-colourist Rudolf Meyer (1803-1857); then studied art for a time at the Royal Academy of Fine Arts in Munich (Bavaria). Keller returned to Zürich in 1842 and, although possessing artistic talent, took up writing. He published his first poems, Gedichte, in 1846. From 1848 to 1850 he studied at the University of Heidelberg, and from 1850 to 1855 worked in Berlin. In 1855, he published a semi-autobiographical novel, Green Henry, drawing on his youth and career (or more precisely non-career) as a painter up to 1842. With this novel he won genuine acclaim. He returned again to Zürich and became the First Official Secretary of the Canton of Zürich (Erster Zürcher Staatsschreiber) in 1861. In 1872 he published Seven Legends (Sieben Legenden), which dealt with the early Christian era. He retired from his cantonal post in 1876 in order to continue his writing. A master story-teller, Keller wrote some of the best-known German-language short-stories of the late 19th century. His works include The People of Seldwyla (Die Leute von Seldwyla) (1856-1874), which (includes the story "A Village Romeo and Juliet" (Romeo und Julia auf dem Dorfe), the basis of the Delius opera A Village Romeo and Juliet); Zurich Novellas (Züricher Novellen) (1877); Collected Poetry (Gesammelte Gedichte) (1883), and the novel Martin Salander (1886).)

The Best Poem Of Gottfried Keller

Die Zeit Geht Nicht

Die Zeit geht nicht, sie stehet still,
Wir ziehen durch sie hin;
Sie ist die Karawanserei,
Wir sind die Pilger drin.
Ein Etwas, form- und farbenlos,
Das nur Gestalt gewinnt,
Wo ihr drin auf und nieder taucht,
Bis wieder ihr zerrinnt.
Es blitzt ein Tropfen Morgentau
Im Strahl des Sonnenlichts;
Ein Tag kann eine Perle sein
Und ein Jahrhundert nichts.
Es ist ein weisses Pergament
Die Zeit, und jeder schreibt
Mit seinem roten Blut darauf,
Bis ihn der Strom vertreibt.
An dich, du wunderbare Welt,
Du Schönheit ohne End',
Auch ich schreib' meinen Liebesbrief
Auf dieses Pergament.
Froh bin ich, dass ich aufgeblüht
In deinem runden Kranz;
Zum Dank trüb' ich die Quelle nicht
Und lobe deinen Glanz.

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