Christian Hofmann von Hofmannswaldau

Christian Hofmann von Hofmannswaldau Poems

Mein Engel, kannst du mich nicht lieben,
ist meine Not dir nur ein Gaukelspiel?
Verlachest Du denn mein Betrüben
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Christian Hofmann von Hofmannswaldau Biography

Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (baptised December 25, 1616 – April 4, 1679) was a German poet of the Baroque era. He was born and died in Breslau (Wrocław) in Silesia. During his education in Danzig (Gdańsk) and Leiden, he befriended Martin Opitz and Andreas Gryphius, both leading figures in 17th century German poetry. In his later years, Hofmannswaldau involved himself in the city politics of Breslau, rising to the position of Bürgermeister. During his lifetime, Hofmannswaldau's poems circulated mostly in manuscript. It was the posthumous publication of Deutsche Übersetzungen und Gedichte in 1679 that assured his reputation as the most influential poet of his era, followed by Benjamin Neukirch's even more extensive collection, Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte, the first volume of which appeared in 1695. Hofmannswaldau's style of poetry came to be known as Galant and is marked by extravagant metaphors, skillful use of rhetoric and unashamed eroticism. It shows the influence of the Italian poet Giambattista Marino. Hofmannswaldau's verse enjoyed great popularity until it was attacked for bad taste by Johann Christoph Gottsched in the mid-18th century.)

The Best Poem Of Christian Hofmann von Hofmannswaldau

Mein Engel Kannst Du Mich Nicht Lieben

Mein Engel, kannst du mich nicht lieben,
ist meine Not dir nur ein Gaukelspiel?
Verlachest Du denn mein Betrüben
und hat dein Grausamkeit kein Ziel?
Du sagst zwar viel von deiner Güte,
doch wo ist Frucht?
Ist deine Gunst nur lauter Blüte,
so ist dein Brennen nichts als Wassersucht!
Warum willst Du das Tor verschließen,
in dem die Liebe Einzug nehmen will?
Laß deine Brunst doch sicher schießen
und halte meiner Regung still.
Du darfst dich nicht, mein Engel, schämen,
den Ehrenpreis
wird niemand können von dir nehmen,
weil ich allein von diesem Diebstahl weiß.
So darf die Furcht dich nicht verblenden,
als wenn der Schmerz unüberwindlich sei,
ich weiß bereits aus meinen Händen:
Die Angeln reißen nicht entzwei.
Du wirst als Helden dich begrüßen,
wenn etwas Blut
gleich möcht aus zarten Adern fließen,
genug: du weißt, daß es uns sachte tut.
Will dein Gewissen nicht erschrecken,
so denk, die Jugend sei in Glut entbrannt,
wer wird in heißen Flammen stecken,
dem eine Löschung ist bekannt?
Es wird das Alter bald verstören,
was Feuer ist,
und du wirst solches besser ehren,
wenn in der Blüt du abgekühlet bist.
Ich wüßte nicht, was dich sollt neigen,
daß deinem Schoß du keine Feier gönnst,
ach! Sorge nicht für einen Zeugen,
weil Du mein treues Lieben kennst!
Die Kunst kommt der Natur zu Hülfe,
kein Anker haft’,
wenn er gesenkt im ersten Schilfe
und nur vom Schlunde nicht wird weggerafft.
Drum laß die Stützen von einander,
auf welchem dieses Schloß sich ruht.
Du weißt, ich bin nicht Alexander,
der alles mit der Hitze tut.
Ich will beim Kindchen erst probieren,
was Sanftmut sei,
und wo er sich wird nicht verlieren,
alsdann zerbricht den Trotz die Macht entzwei.
Fort! Laß das warme Etwas schießen,
das ich gefühlt und nicht zu nennen weiß,
laß diesen Nektar mich umfließen,
mach mich in deinen Armen heiß!
Dein Auge selber heget Flammen
vom bloßen Dunst,
laß unsre Hitze doch zusammen,
mach mich beseelt durch ganz erteilte Gunst!
Was hilft mir doch ein bloß Berühren,
wenn ich die Ros vom Stock nicht pflücken soll,
darf ich die schnöden Hände zieren
und füllen nicht das Herze voll?
Verachte nicht die anderen Glieder,
weil keines schlecht –
sind dir die Finger nicht zuwider,
warum ist dir der Daumen denn nicht recht?

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