Unendliche Zeit Poem by Hugo von Hofmannsthal

Unendliche Zeit

Wirklich, bist du zu schwach, dich der seeliger, Zeit zu erinnern?
Über dem dunkelnden Tal zogen die Sterne herauf,
Wir aber standen im Schatten und bebten. Die risige Ulme
Schüttelte sich wie im Traum, warf einen Schauer herab
Lärmender Tropfen ins Gras: Es war keine Stunde vergangen
Seit jenem Regen! Und mir schien es unendliche Zeit.
Denn dem Erlebenden dehnt sich das Leben: es tun sich lautlos
Klüfte unendlichen Traums zwischen zwei Blicken ihm auf:
In mich hätte ich gesogen dein zwanzigjähriges Dasein
-War mir, indessen der Baum noch sein Tropfen behielt.

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