Lied Poem by Wolfgang Steinmann

Lied

Schaff und verschimmel, sagt der Dichter,
Schlaf in den Armen der nächtigen Feuer,
Das Erwachen zu feiern, erwache.
Verbrenne im taglangen Licht, und preise
Selbst die untröstliche Mutter,
Selbst die Väter des Verlangens.

Blind gehen die Tage, doch sieht die Freude
Musikalische Einheit; sie wird die Unruhe
Deines Tanzens aufziehen; nicht länger
Werden zweideutige Gesten
Erteilten Segen verwirren.

Dein letztes und einziges Wort gib
Den reinsten, gnädigste Formen,
Das Erwachen des Feuergesichts,
Das wahre Erwachen und die Kunst,
Deinen Körper in das zu verwandeln,
Was alle hoffenden Augen sehen wollen.

Das sollen alle Angstschreie wissen,
Die in ihr vogel-durchbohrtes Lied starren;
Die Linien solcher Durchdringung machen
Das Dauern unserer Liebe endlich wahr.
Aus den Gebirgen der Verdammten werden
Dann all Phantasien erwachen,
Wortgewaltig, stark und wahr, werden sich
abwenden, wenn die Unwirklichkeit aufflackert.

Und meine starken Geister werden versagen, verfliegen,
Meine Liebe wird feurig wie Gras beginnen,
Wo meine Phantasien Feuer fangen,
Wo meine Phantasien Feuer fangen.

April 1955

(nach Muriel Rukeyser: Song)

This is a translation of the poem Song by Muriel Rukeyser
Thursday, February 11, 2016
Topic(s) of this poem: creativity
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