Komm, Geh' Mit Mir Poem by Wolfgang Steinmann

Komm, Geh' Mit Mir

Komm, geh' mit mir,
Nur du allein
Bringst meinem Herzen Ruh' -
In mancher weissen Winternacht
Wie schwelgten ich und du!
Kann's wieder sein, wie wir gelacht?
Dort über'm Berge hetzt
Der Wolken wilde, schwarze Macht
So wie in alter Zeit;
Sie häufen sich zu guter letzt
am Horizonte breit;
Das Mondlicht eilt und bricht und blitzt
Als lächelt' es uns zu -

Komm, geh' mit mir, komm geh' mit mir;
War'n wir nicht viele dann?
Der Tod entführt' sie mir und dir,
Wie Tau vergeht im Tann,
Nahm jeden bei der Hand und liess
Uns zwei zurück allein;
Du bist das letzte, was mir blieb,
Du bist mir alles, was ich lieb' -

„Ach, ruf' mich nicht - es soll nicht sein,
Ist Liebe denn so kühn?
Der Freundschaft Blüte, welk so lang',
Kann sie auf's Neue blüh'n?
Nein, netzte auch die Träne dort
Den Grund, der einst so grün,
Ist erst der Lebenssaft verdorrt,
Auf immer muss er flieh'n;
So, wahrlich, wie die Angst sich mehrt,
Des Todes Drohen immer währt,
Die Zeit das Herz verzehrt -"

This is a translation of the poem Come, Walk With Me by Emily Jane Brontë
Saturday, July 30, 2016
Topic(s) of this poem: love and friendship
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