Ist's Möglich? Poem by Wolfgang Steinmann

Ist's Möglich?

Sie spielte, und mir schien, die Finger fielen
Wie Licht so leicht, wie Rosenblätter gar.
Ich lauscht' in einem grossen Saale, starr;
Ein hagrer Mondschein lag auf blanken Dielen

Und zitterte auf Wandbehang und Stühlen.
Im Dämmerschein ein Strahl verloren war,
Und ruhte an der Wand ganz sonderbar
Auf Tintorets und Tizians Gespielen.

Und dann, ein Schritt im langen Korridor
Aus Eichenholz, ein leiser, wunder Schritt,
Fast zögernd und doch rasch... mir schien, die Stund'

Stand still, dann endlich, stand mein Liebstes vor
Mir, sie, für die ich stürbe, und sie litt'
Mit mir, und küsste mich auf Stirn und Mund.

(nach Madison Julius Cawein: Can Such Things Be?)

This is a translation of the poem Can Such Things Be? by Madison Julius Cawein
Monday, February 22, 2016
Topic(s) of this poem: love
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