Ich Wandert' Einsam - Wolken Gleich Poem by Wolfgang Steinmann

Ich Wandert' Einsam - Wolken Gleich

Ich wandert' einsam - Wolken gleich,
Die über Tal und Hügel hocken,
Da sah ich blinken überreich
Die gold'ne Flut der Osterglocken.
Bei dem Wasser, unterm Baum
Tanzten sie im Faltertraum.

Und weithin wie die Sterne, die
Hell steh'n am weiten Himmelszelt,
So endlos scheinbar füllten sie
Des Weihers sanfte Uferwelt:
Zehntausend sah in gold'nem Glanz
Ich Köpfe wieg'n in frohem Tanz.

Sie überstrahlten selbst die Wellen
In ihres Tanzes frohem Reihn;
Mit so lieblichen Gesellen
Wie könnt ein Dichter traurig sein!
Ich schaute, schaute, kaum bedacht
Welch Reichtum diese Bild mir bracht.

In Zeiten, wenn in tiefem Sinnen
Ich liege oder leichtem Traum,
So seh ich sie im Busen drinnen
Dem gnadenvollen, stillen Raum;
Dann füllt mein Herz sich mit Frohlocken
Und tanzet mit den Osterglocken.

This is a translation of the poem I Wandered Lonely As A Cloud (Daffodils) by William Wordsworth
Friday, September 9, 2016
Topic(s) of this poem: spring
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