Gebet Eines Liebenden In Thessalien Poem by Wolfgang Steinmann

Gebet Eines Liebenden In Thessalien

„Mein' Liebe liebt mich nicht! Ich bete allemal,
Oh, Eros, freie mich von dieser Liebesqual.
Doch da sie schön ist, lass mich sie nicht scheuen
Und ihre Schöheit preisen und mich ihrer freuen;
Lass ihre Stimme klar und fröhlich weiter klingen,
Mein Herz zu stillen, wie wenn Maienvögel singen.'

Hoch schwebten seine Worte in Thessaliens Luft.
Doch ehe sie den goldenen Stuhl des Gottes fanden,
Dass er sie nie gesprochen wünschte er von Herzen:

„Nein, lass mich leben mit den bittersüssen Banden
Und lass mich glücklich sein mit meinen Liebes-Schmerzen.
Ich werde meine Liebe lieb und teuer halten,
Mag sie auch furchtbar sein wie Zeus' mit Zornesfalten.'

(nach: John Hay: A Prayer in Thessaly,
aus dem Englischen)

This is a translation of the poem A Prayer In Thessaly by John Hay
Tuesday, September 30, 2014
Topic(s) of this poem: Love
COMMENTS OF THE POEM
Close
Error Success