Die Zärtlichkeiten Poem by Stefan Zweig

Die Zärtlichkeiten

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Ich liebe jene ersten bangen Zärtlichkeiten,
Die halb noch Frage sind und halb schon Anvertraun,
Weil hinter ihnen schon die anderen Stunden schreiten,
Die sich wie Pfeile wuchtend in das Leben baun.

Ein Duft sind sie, des Blutes flüchtigste Berührung,
Ein rascher Blick, ein Lächeln, eine leise Hand –
Sie knistern schon wie rote Funken der Verführung
Und stürzen Feuergraben in der Nächte Band.

Und sind sie doch seltsam süß, weil sie im Spiel gegeben
Noch sanft und absichtslos und leise nur verwirrt,
Wie Bäume, die dem Frühlingswind entgegenbeben,
Der sie in seiner harten Faust zerbrechen wird.

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