Der Zug Nach Derry Poem by Wolfgang Steinmann

Der Zug Nach Derry

Eine Krähe flattert überm Weissdorn im Gegenwind,
gezaust und doch unbeirrt. Eine paar Fallschirmspringer hüsteln
nervös und werfen sich vorwärts ins Moor. Viel später,
wenn die Soldaten weg sind, werden die Krähen sich beruhigen.

Hubschrauber haben seit Newry über den Gleisen ein
Gefecht geführt. Diese Züge sind überheizt, Schweiss brennt
in meinen schlaflosen Augen; mir wäre es lieber, die Krähen
machten sich auf und davon, trudelten ab nach Derry.

Liebling, wie oft habe ich mir gewünscht, dass wir Vögel wären,
Irrlands weite Domänen unter unseren Flügeln, der Wind dieser Welt
unser wahres Element - Regen, Eis, Hagel oder Sonne unsere Götter,
die grünen Pinien unsere geschlängelten Blitzableiter.

Heute abend steht der Mond hoch aufgerichtet und Venus hängt tief
über der Wasserscheide. Ruhe heute abend in meinen Schwingen
und bete, dass niemand in der Dunkelheit der Stadt umkommt.
Lass uns die Nacht lang im Bett darauf warten, was der Morgen bringt.

This is a translation of the poem Train To Derry by Theo Dorgan
Monday, October 31, 2016
Topic(s) of this poem: hope,love and life
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