Am Klavier Poem by Richarda Huch

Am Klavier

Die lass mich hören, alte Töne,
Die duften Erinnerungen:
Vergangne Zeit, traurige, schöne,
silbern Meer, summende Heide.
Rast und Traum auf ewigen Steinen,
Vom Himmel umschlungen wir beide,
Fülle des Glücks, verhaltenes Weinen.

Dein Küsse sind so:
Süß wie einst, süßer als einst.
Was du denkst, was in Jahren entfloh,
Ungeküßter Küsse Glut,
Ungestillter Sehnsucht Drang,
Götterkraft, Jugendblut,
Liebe das Lebenslang
Überglut mich heiß,
Überfließt mich ganz,
Wie von Bergen Weiß
Des Mondes fließt,
Fern ferner Sonnenglanz,
Durch Nacht versüßt.

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Richarda Huch

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