Nida Fazli

Rating: 4.33
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Nida Fazli Poems

Das Kind, vor der prächtigen Moschee, rief staunend aus
Allah, für Dich allein so ein großes Haus!


Ob es das Wort des Sufi ist oder die Weisheit des Pandit:
nur was du selbst erfahren hast, halte auch für wahr


Ob man die Gita hersagt, ob man den Koran liest
unsere Liebe allein ist die ganze Weisheit des Buchs


Drinnen bringen sie dem Bild aus Stein alle Köstlichkeiten dar
draußen vor dem Tempel steht Gott und bittet um Brot


Das ganze Leben in die Irre gegangen,
ungelöst der Knoten im Geist
man trennt sich von dem einen,
nur um auf den andern zu warten

Aus dem Urdu übersetzt von Rainer Kimmig
...

Diese Hure
kennt so manche Männer
vielleicht darum
weiß sie mehr von der Welt
in ihrer Kammer
hat sie Bilder hängen vom Gott
einer jeder Religion
nicht bloß zur Schau
wie die Reden der Politiker
ihre Tür
ist bis spät in die Nacht geöffnet
Hindus
Muslimen
Sikhs
Christen
Männern jeder Kaste
Gott allein weiß
wann die Weitherzigkeit ihrer Kammer
auch im Hof
des Tempels
und
der Moschee möglich sein wird

Aus dem Urdu übersetzt von Rainer Kimmig
...

Nach der Rückkehr aus Pakistan
Das Vieh im Menschen ist dasselbe
hier wie dort
Gott wacht über allem
hier wie dort

Die blutrünstigen Raubtiere
heißen nur anders
Die Öde der Städte ist dieselbe
hier wie dort

Ob Allahs Allmacht,
ob das Bildnis Bhagwans
jedes Spiel hat sein Feld
hier wie dort

Der Hindu ist bester Laune
so auch der Muslim
nur der Mensch weiß nicht ein mehr noch aus
hier wie dort

Rauch steigt auf aus Herz und Seele
hüben wie drüben
Mirs Divan ist derselbe
hier wie dort

Mir: Mir Taqi Mir, der bedeutendste Urdu-Dichter des 18. Jahrhunderts
Divan: Gedichtsammlung
Rauch steigt auf aus Herz und Seele: Anspielung auf einen berühmte Vers von Mir.

Aus dem Urdu übersetzt von Rainer Kimmig
...

Ich kam nicht an dein Grab
die Fatiha zu beten.
ich wußte
du kannst nicht sterben
der die wahre Nachricht von deinem Tod in die Welt gesetzt hat
er lügt
das warst nicht du
der Wind hat nur ein verdorrtes Blatt losgerissen
meine Augen
sind noch immer in der Erinnerung an dich befangen
nichts anderes
kann ich sehen
nichts anderes denken
die Welt, in der man dich rühmte und schmähte
sie hat sich kein bißchen geändert
deine Hände atmen in meinen Fingern
sooft ich nach Feder und Papier greife
sooft ich in meinem Sessel sitze, spüre ich darin dich
in meinem Körper das Blut kreist
zusammen mit deinen Fehlern, deinen
Mißerfolgen
In meiner Stimme verbirgt sich
dein Verstand
in meinen Krankheiten du
in meiner Hilflosigkeit du
Der auf dein Grab deinen Namen geschrieben hat
er lügt
Ich bins, der in deinem Grab liegt
du aber lebst in mir
wenn du mal Zeit hast, komm doch, eine Fatiha für mich zu beten

Aus dem Urdu übersetzt von Rainer Kimmig
...

Ein Metzger
warf einen ausgeschälten Knochen weg
an der Ecke
sprangen bellend zwei Hunde auf
der eine hob den Fuß
der andere schlug mit dem Schwanz auf den Boden
und schon kläffte die ganze Meute

Ich weiß nicht weshalb ich mir
am liebsten die Kleider
heruntergerissen hätte, um mich an der nächsten Kreuzung
mit Gebrüll auf alles zu stürzen
die ganze Zeit

dann, müde, mich irgendwo
ausstrecken
jahrtausendealte Wahrheiten als Lügen entlarven

Aus dem Urdu übersetzt von Rainer Kimmig
...

Schreib:
in den Klauen des Adlers
der Kopf einer Schlange

Schreib:
die Haube der Schlange
über einer Eidechse

Schreib:
im Mund grad dieser Eidechse
eine Grille

Schreib:
im Griff der Grille
eine Ameise

Schreib:
jeder hier ist in der Gewalt
eines anderen

Schreib:
keiner ist gut
keiner ist böse

Schreib:
Farbe ist, was dem Blick
roh scheint

Der Schmerz bei jedem Atemzug -
auch er ist wahr

Dieser Schmerz
ist Kampf, ist Traum

Schreib:
er ist auch der Mondschein
in der Finsternis

Aus dem Urdu übersetzt von Rainer Kimmig
...

Was man verliert, wenn das Leben schenkt,
heißt in der Dichtung Ghazal

Die Tränen, die einem beim Lachen kommen:
welch stechender Schmerz in jedem Glück

Hier Augen, da ein Gesicht, dort Lippen
nie findet man eins zusammen mit den andern

Im Finstern leuchtet Schweigen
Sternschnuppen sieht man nur bei Nacht

So verstreicht das ganze Leben:
immer suchen wir jemand in jemandem

Im glühenden Sand, wo gab es da Wasser?
Eine Wolke war verborgen im Durst

Schwer ist ein Leben ohne Zuhause
auch Unbehaustheit braucht Stil

Aus dem Urdu übersetzt von Rainer Kimmig
...

Gesehen so manches, auch
gedacht so manches
stets hat mir sich dabei
verwirrt so manches

Mag sein, da ist ein Weg
doch führt er nirgends hin
vor mir, wie ein weiter Wald
verloren so manches

Am Strand im nassen Sand
kindliches Spiel
jeden Augenblick fügt in mir sich
Zerstreutes so manches

Zeit, die mir gehört, ziert heute mein Haus
fast möchte man glauben
aus jedem Ding lächelt
weinend so manches

Verschommene Erinnerung
an die Lampe auf einem Grab
doch rings um mich
leuchtend so manches

Manchmal, da haben wir unser Herz verströmt
was wir selbst nicht verstanden, haben wir andern erklärt

Aus dem Urdu übersetzt von Rainer Kimmig
...

Eine Mutter in Karachi
der Sohn im fernen Bombay
dieses Band keuscher Liebe
bis heute
konnte es keiner zerreißen
kann es keiner zerreißen
das Radio lügt, verlogen, was in den Zeitungen steht

Niemals ist meine Mutter mit gezücktem Schwert in die Schlacht
gezogen
Niemals habe ich das Gewehr auf meine Mutter gerichtet

Welch Lärm, welch Getöse
was für ein Krieg

Aus dem Urdu übersetzt von Rainer Kimmig
...

In der Welt von Moschee und Tempel
wer kennt mich da schon?

Nacht für nacht gehe ich auf im Mond
Tag für Tag strahle ich in der Sonne

Ich funkle in Mutters Schmuck
lache heimlich in den Schwestern

Ich bin im Schweiß des Arbeiters ...!
Ich bin im Regen des Monsuns

Mein Bild ist die Träne im Auge
meine Sprache der Zauber des Leibs

Doch wenn in der Welt von Moschee und Tempel
keiner mich kennt, dann

Nehme ich das Licht hinweg von allem Land
kehre zurück in meinen Himmel

Dann bin ich Gott und halte furchtbar Gericht

Aus dem Urdu übersetzt von Rainer Kimmig
...

Das Kind, vor der prächtigen Moschee, rief staunend aus
Allah, für Dich allein so ein großes Haus!


Ob es das Wort des Sufi ist oder die Weisheit des Pandit:
nur was du selbst erfahren hast, halte auch für wahr


Ob man die Gita hersagt, ob man den Koran liest
unsere Liebe allein ist die ganze Weisheit des Buchs


Drinnen bringen sie dem Bild aus Stein alle Köstlichkeiten dar
draußen vor dem Tempel steht Gott und bittet um Brot


Das ganze Leben in die Irre gegangen,
ungelöst der Knoten im Geist
man trennt sich von dem einen,
nur um auf den andern zu warten

Aus dem Urdu übersetzt von Rainer Kimmig
...

Das Kind, vor der prächtigen Moschee, rief staunend aus
Allah, für Dich allein so ein großes Haus!


Ob es das Wort des Sufi ist oder die Weisheit des Pandit:
nur was du selbst erfahren hast, halte auch für wahr


Ob man die Gita hersagt, ob man den Koran liest
unsere Liebe allein ist die ganze Weisheit des Buchs


Drinnen bringen sie dem Bild aus Stein alle Köstlichkeiten dar
draußen vor dem Tempel steht Gott und bittet um Brot


Das ganze Leben in die Irre gegangen,
ungelöst der Knoten im Geist
man trennt sich von dem einen,
nur um auf den andern zu warten

Aus dem Urdu übersetzt von Rainer Kimmig
...

Nida Fazli Biography

Muqtida Hasan Nida Fazli popularly known as Nida Fazli (Urdu: ندا فاضلی; Hindi: निदा फ़ाज़ली) is an Indian Urdu poet. Early Life Nida Fazli was born on 12 October 1938, in Delhi, India into a Kashmiri family and attended school in Gwalior. His father was an Urdu poet. During the partition of India, his parents migrated to Pakistan, but Fazli decided to stay in India. Career While still young, Fazli was passing by a Hindu temple where a bhajan singer was singing a composition of Surdas about Radha sharing her sorrow with her maids at being separated from her beloved Krishna. The poetic beauty of the Pad, relating to the close rapport and bonding between human beings, inspired Nida to begin writing poems. During that period, he felt that there were limitations in Urdu poetry. He absorbed the essence of Mir and Ghalib to express what he intended. He was fascinated by the lyrical mood of Meera and Kabir and widened his knowledge of poetry by studying T.S. Eliot, Gogol, Anton Chekhov and Takasaki. Bollywood He moved to Mumbai in search of a job in 1964. In the early days of his career, he wrote in Dharmayug and Blitz dialects. His poetic style attracted the notice of filmmakers and writers of Hindi and Urdu literature. He was often invited to Mushairas, the prestigious recitation sessions of one’s own poetry. He became known among readers and ghazal singers for his elegant presentation and exclusive use of colloquial language for ghazals, dohaas and nazms, while avoiding ornate Persian imagery and compound words to simplify his poetry. He wrote the famous couplet: 'Duniya jise kehte hain jaadu kaa Khilona hai Mil jaaye to mitti hai kho jaaye to sona hai'. Some of his famous film songs include Aa bhi jaa (Sur), Tu is tarah se meri zindagi mein (Aap To Aise Na The) and Hosh waalon ko khabar Kya (Sarfarosh). Uneven Career He wrote essays critical of contemporary poets of the sixties in his book Mulaqatein which outraged poets including Sahir Ludhianvi, Ali Sardar Jafri and Kaifi Azmi. As a result, he was boycotted in some poetic sessions. His career improved when Kamal Amrohi, a filmmaker, approached him. The original songwriter Jan Nisar Akhtar working on the film Razia Sultan (1983) had died before completing the project. Nida wrote the final two songs and attracted other Hindi filmmaker. His celebrated lyrics were also used in Aap to aise na the, Is Raat Ki Subah Nahin (1996) and Gudiya. He wrote the title song of TV serials like "Sailaab", "Neem Ka Ped", "Jaane Kya Baat Hui" and "Jyoti". The composition "Koi Akelaa Kahaan" is another popular composition sung by Kavita Krishnamurthy. His ghazals and other compositions are sung by notable artists of the day. He teamed up with Jagjit Singh in 1994 to bring an album named Insight, which got appreciation for its soulful poetry and music. He recently wrote columns for BBC Hindi website on various contemporary issues and literature. Mirza Ghalib's works often get mentioned by him. Style "Hum laboN se keh naa paaye, unse haal-e-dil kabhi, Aur wo samjhe nahiN, ye khamoshi kya cheez hai'' English Translation: "My lips were never able to express the state of my heart, And she failed to understand what my silence meant." Nida Fazli is a poet of various moods and to him the creative sentiment and inner urge are the sources of poetry. He thinks that the feeling of a poet is similar to an artist: like a painter or a musician. In contrast he found lyric writing a mechanical job as he had to fulfil the demands of the script and the director. Later he accepted the practical necessity of money which comes from lyric writing and helps one to ponder on creative work. He published his first collection of Urdu poetry in 1969. Childhood imagery persistently reflects in his poetry as elements of nostalgia. Primary themes which run through his poetry are contradictions in life, the search for purpose, nuances of human relationships, differences between practice and preaching, and the groping for that which is lost. Contribution Towards Communal Harmony Nida Fazli disagrees with the partition of India and has spoken out against the communal riots, politicians and fundamentalism. During the riots of December 1992 he had to take shelter in his friend’s house due to security concerns. He has been honoured with the National Harmony Award for writing on communal harmony. He has 24 books to his credit in Urdu, Hindi and Gujarati— some of which are assigned as school textbooks in Maharashtra. He received the Mir Taqi Mir award for his autobiographical novel Deewaron Ke Bich from the Government of M.P. His best known works are: Mor Naach, Ham Qadam, and Safar Me Dhoop To Hogi. Award 1998-Sahitya Akademi award 2003-Star Screen Award for Best Lyricist for Sur 2003-Bollywood Movie Award - Best Lyricist for "Aa Bhi Ja from Sur")

The Best Poem Of Nida Fazli

Zweizeiler

Das Kind, vor der prächtigen Moschee, rief staunend aus
Allah, für Dich allein so ein großes Haus!


Ob es das Wort des Sufi ist oder die Weisheit des Pandit:
nur was du selbst erfahren hast, halte auch für wahr


Ob man die Gita hersagt, ob man den Koran liest
unsere Liebe allein ist die ganze Weisheit des Buchs


Drinnen bringen sie dem Bild aus Stein alle Köstlichkeiten dar
draußen vor dem Tempel steht Gott und bittet um Brot


Das ganze Leben in die Irre gegangen,
ungelöst der Knoten im Geist
man trennt sich von dem einen,
nur um auf den andern zu warten

Aus dem Urdu übersetzt von Rainer Kimmig

Nida Fazli Comments

Monzrul 28 January 2019

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Nida Fazli Popularity

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